Alkohol am Steuer: Das sind die Fakten
Die gute Nachricht zuerst: Die Anzahl der alkoholbedingten Verkehrsunfälle sinkt seit 1991 kontinuierlich. Junge Fahrer und Fahranfänger sind jedoch noch immer überproportional häufig an Alkoholunfällen beteiligt. Mangelnde Fahrpraxis, Selbstüberschätzung und ein geringes Wissen über die körperlichen Auswirkungen von alkoholischen Getränken verschärfen deren Risiko. Sie fahren manchmal zu schnell in Kurven oder können Bremswege in Extremsituationen und Überholvorgängen nicht richtig einschätzen. Kommen dann noch alkoholische Getränke ins Spiel, potenziert sich die Gefahr. Auf dem Heimweg vom Club oder der Party passiert es dann viel zu häufig:
Über
Alkoholunfälle gab es im Jahr 2024 in Deutschland.
(Quelle: Statistisches Bundesamt)

aller Alkoholunfälle passierten 2024 am Wochenende.
(Quelle: Statistisches Bundesamt)

Alkoholunfälle gab es am Vatertag 2024, ein trauriger Jahresrekord.
(Quelle: Statistisches Bundesamt)

Alkoholunfälle mit Personenschaden gab es im Jahr 2024 in Deutschland.
(Quelle: Statistisches Bundesamt)

der begangenen Straftaten im Straßenverkehr sind Alkoholverstöße.
(Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt)

der Alkoholverstöße im Straßenverkehr werden von Männern begangen.
(Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt)

der an Alkoholunfällen beteiligten Männer waren unter 35 Jahre alt.
(Quelle: Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen)

Tunnelblick, verlängerte Reaktionszeit und Selbstüberschätzung
Das sind nur einige der Wirkungen, die Alkohol auf Deinen Körper hat. Schon ab 0,2 Promille verschlechtert sich Deine Sehfähigkeit, Deine Reaktionszeiten verlängern sich und Deine allgemeine Körperbeherrschung nimmt ab. Gerade im Straßenverkehr ist es aber wichtig, dass alle Deine Sinne voll funktionieren und Du jederzeit auf plötzlich auftretende Hindernisse reagieren kannst.

Deine Sehleistung verschlechtert sich.
Vor allem im Dunkeln. Dein Blickfeld ist eingeengt und Du hast Probleme damit, Entfernungen und Geschwindigkeiten richtig einzuschätzen. Taucht jetzt ein Hindernis auf – zum Beispiel ein Fußgänger, der die Straße überqueren will – wirst Du es zu spät sehen.

Deine Reaktionszeit verlängert sich.
Und damit auch Dein Bremsweg. Schon ab 0,2 Promille werden Deine Reaktionen langsamer und unsicherer. Ab 0,8 Promille brauchst Du bereits doppelt so lange, um auf auftretende Hindernisse zu reagieren.

Deine Körperbeherrschung nimmt ab.
Dein Gleichgewicht und Deine Bewegungskoordination sind gestört und Du beginnst, vermehrte Fahrfehler zu machen. Es fällt Dir schwerer, das Auto sicher zu lenken und Du bremst ruckartig oder zu stark.

Deine Risikobereitschaft steigt.
Alkohol wirkt enthemmend. Deine Kritik- und Urteilsfähigkeit lassen nach. In Kombination mit steigender Selbstüberschätzung wächst der Mut zu einer riskanten Fahrweise. Kommt dann noch mangelnde Fahrpraxis dazu, wird es sehr gefährlich!
Harte Konsequenzen: Aufbauseminar, Geldstrafe und Führerscheinverlust
Weißt Du noch, wie teuer Dein Führerschein war? Auf jeden Fall zu teuer, um ihn gleich wieder zu verlieren. Bei Alkohol am Steuer hört der Spaß auf: Neben dem Verlust des Führerscheins fliegt der Fahrer eventuell noch aus seiner Kaskoversicherung und muss im Schadensfall mit umfangreichen Geldforderungen rechnen. Im schlimmsten Fall muss er mit der Schuld klarkommen, jemanden verletzt oder gar getötet zu haben oder zahlt mit dem eigenen Leben oder der Gesundheit.
Strafen und Versicherungsfolgen unter Alkoholeinfluss
(Punktereform ab 1. Mai 2014)

Alkoholverbot
für Fahranfänger in der Probezeit und Fahrer unter 21 Jahren:
- Schwerwiegende Zuwiderhandlung, Anordnung eines Aufbauseminars, Nachschulung mit Kosten bis zu 500 Euro
- Gleichzeitige Verlängerung der Probezeit
- Bußgeld, im Regelfall 250 Euro
- 1 Punkt im Verkehrszentralregister
Ab 0,3 Promille (Alkohol zeigt Wirkung)
Bei Anzeichen von Fahrunsicherheit oder bei Verursachung eines Unfalls:
- 2 Punkte (bei Fahrverbot)
- 3 Punkte (bei Entzug der Fahrerlaubnis)
- Geld- oder Freiheitsstrafe (bis 5 Jahre)
Ab 0,5 Promille (2-faches Unfallrisiko)
Keine Anzeichen von Fahrunsicherheit:
- 2 Punkte (bei Fahrverbot)
- Bußgeld bis 3.000 Euro
Bei Anzeichen von Fahrunsicherheit oder bei Verursachung eines Unfalls:
- 2 Punkte (bei Fahrverbot)
- 3 Punkte (bei Entzug der Fahrerlaubnis)
- Geld- oder Freiheitsstrafe (bis 5 Jahre)
Ab 1,1 Promille (10-faches Unfallrisiko)
Keine Anzeichen von Fahrunsicherheit, bei Anzeichen von Fahrunsicherheit oder bei Verursachung eines Unfalls:
- 3 Punkte
- Geld- oder Freiheitsstrafe (bis 5 Jahre)
- Entzug der Fahrerlaubnis
Macht vorher aus, wer nüchtern bleibt!
Wir haben für Dich und Deine Freunde ein paar hilfreiche Tipps zusammengestellt, mit denen Ihr einen tollen Abend habt, und trotzdem sicher nach Hause kommt:
Betrunkene Beifahrer können gefährlich sein
- Auch betrunkene Beifahrer können einen Unfall verursachen.
- Sie können Dir zum Beispiel ins Lenkrad greifen oder Dich ablenken.
- Nimm betrunkene Beifahrer deshalb besser immer auf dem Rücksitz mit! Grundsätzlich kannst Du auch ablehnen, eine deutlich alkoholisierte Person mitzunehmen.
Partyabend mit
Deinen Freunden
- Rauschtrinken ist uncool!
- Auch mit ein bis zwei Drinks kannst Du einen lustigen Abend haben.
- Rauschtrinken kann schnell peinlich werden und ist eine Gefahr für Deine Gesundheit!
- Pass auf Deine Freunde auf und sprich sie an, wenn Du das Gefühl hast, dass sie zu viel getrunken haben.
Wer fährt,
bleibt nüchtern!
- Mach vor der Party mit Deinen Freunden aus, wer der Fahrer ist und keinen Alkohol trinkt.
- Stell sicher, dass der Fahrer Spaß hat und sich nicht ausgegrenzt fühlt, nur weil er nüchtern bleibt.
- Lass Dein Auto stehen, wenn Du doch etwas getrunken hast und steige auf Bus oder Taxi um, lass Dich abholen oder übernachte am Partyort.