Alkohol am Steuer:
Das sind die Fakten
Die gute Nachricht zuerst: Die Anzahl der alkoholbedingten Verkehrsunfälle sinkt seit 1991 kontinuierlich. Junge Fahrer und Fahranfänger sind jedoch noch immer überproportional häufig an Alkoholunfällen beteiligt. Mangelnde Fahrpraxis, Selbstüberschätzung und ein geringes Wissen über die körperlichen Auswirkungen von Alkohol verschärfen deren Risiko. Sie fahren manchmal zu schnell in Kurven oder können Bremswege in Extremsituationen und Überholvorgängen nicht richtig einschätzen. Kommt dann noch Alkohol ins Spiel, potenziert sich die Gefahr. Auf dem Heimweg vom Club oder der Party passiert es dann viel zu häufig:
Tunnelblick, verlängerte Reaktionszeit
und Selbstüberschätzung
Das sind nur einige der Wirkungen, die Alkohol auf Deinen Körper hat. Schon ab 0,2 Promille verschlechtert sich Deine Sehfähigkeit, Deine Reaktionszeiten verlängern sich und Deine allgemeine Körperbeherrschung nimmt ab. Gerade im Straßenverkehr ist es aber wichtig, dass alle Deine Sinne voll funktionieren und Du jederzeit auf plötzlich auftretende Hindernisse reagieren kannst.
Starker Kaffee macht schneller nüchtern?
Als Radfahrer total betrunken auf der Straße?
Gerüchte um Alkohol gibt es viele, und sie halten sich hartnäckig. Wir haben für Dich die gängigsten Mythen rund um Alkohol einmal genauer unter die Lupe genommen. Es stimmt zum Beispiel nicht, dass ...
Macht vorher aus, wer nüchtern bleibt!
Wir haben für Dich und Deine Freunde ein paar hilfreiche Tipps zusammen gestellt, mit denen Ihr einen tollen Abend habt, und trotzdem sicher nach Hause kommt:
Harte Konsequenzen: Aufbauseminar,
Geldstrafe und Führerscheinverlust
Weißt Du noch, wie teuer Dein Führerschein war? Auf jeden Fall zu teuer, um ihn gleich wieder zu verlieren. Bei Alkohol am Steuer hört der Spaß auf: Neben dem Verlust des Führerscheins fliegt der Fahrer eventuell noch aus seiner Kaskoversicherung und muss im Schadensfall mit umfangreichen Geldforderungen rechnen. Im schlimmsten Fall muss er mit der Schuld klarkommen, jemanden verletzt oder gar getötet zu haben oder zahlt mit dem eigenen Leben oder der Gesundheit.
Strafen und
Versicherungsfolgen unter Alkoholeinfluss
(Punktereform ab 1. Mai 2014)
Alkohol am Lenker
Auch auf dem Fahrrad, S-Pedelec, E-Bike und E-Scooter gelten Promillegrenzen: Entscheidend ist dabei, ob ein Zweirad ausschließlich durch den Elektroantrieb bewegt werden kann oder nicht. Muss man also gar nicht mehr in die Pedale treten, handelt es sich um ein „Kraftfahrzeug mit elektrischem Antrieb“. Dann gelten die gleichen Promillegrenzen wie im Auto. Bei Anzeichen von Fahrunsicherheit oder Verursachung eines Unfalls drohen auch auf Fahrrad, E-Bike, Pedelec oder E-Scooter ab 0,3 Promille Strafen oder der Entzug der Fahrerlaubnis. Welche weiteren Regeln im Einzelnen gelten, erfahrt Ihr hier:
Für verursachte Schäden
musst Du selbst aufkommen!
Hinzu kommt die so genannte „Trunkenheitsklausel“ der Allgemeinen Kfz-Versicherung. Kurz gesagt: Wer mit Alkohol am Steuer in einen Unfall verwickelt ist, fällt aus seiner Kaskoversicherung raus. Das heißt, im Zweifelsfalle musst Du jeden Schaden an Deinem Auto selbst übernehmen. Außerdem musst Du mit einer Geldforderung Deiner Haftpflichtversicherung für verursachte Schäden (an anderen Autos, an Schildern, Verkehrsinseln, Leitplanken usw.) rechnen! Im schlimmsten Fall will auch die Feuerwehr noch Geld für Ihren Einsatz.
Alkohol erhöht das Unfallrisiko –
auch noch am Morgen nach der Party!
Wusstest Du, dass sich durch Alkohol die Wahrscheinlichkeit deutlich erhöht, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden? Vor allem Dein Reaktionsvermögen nimmt durch Alkohol sehr rasch ab. Je mehr Alkohol im Blut, desto höher ist Deine Unfallgefahr: Schon bei 0,5 Promille ist Dein Risiko, in einen Unfall verwickelt zu werden, doppelt so hoch. Ab einem Promillewert von 0,8 steigt Dein Unfallrisiko dann rapide und exponentiell an und ist bei 1,3 Promille mit einer 15-fachen Unfallwahrscheinlichkeit sehr viel höher als bei 0,0 Promille.
Vorsicht auch vor Restalkohol am Morgen: Pro Stunde baut Dein Körper nur etwa 0,1- 0,15 Promille im Blut ab. Die Abbaugeschwindigkeit lässt sich auch nicht beschleunigen- weder durch Schlafen, Kaffee oder eine kalte Dusche. Wegen des möglichen Restalkohols besteht deshalb auch am Morgen nach der Party ein erhöhtes Unfallrisiko!